Kommentar zum Handelsblatt-Artikel „Unsichere Geschäfte“ vom 20.09.2017
Das Handelsblatt berichtete in dieser Woche über Pleiten im Franchise und dass es dazu keine offiziellen Zahlen gebe. Einig bin ich mit dem Deutschen Franchiseverband, dass pro Jahr etwa 100 bis 150 Franchise-Systeme ausscheiden und hinzukommen. Daher ist die Zahl der Franchise-Systeme seit Jahren relativ konstant. Sie liegt bei rund 950 Systemen.
Eine „Pleitewelle“ kann ich nicht erkennen; sie sieht alleine Insolvenzverwalter Tobias Hartwig. Er spricht im Artikel von einer „alarmierenden Situation“. Seine Beobachtung fasst er so zusammen: „In der Franchisewirtschaft rollt eine Insolvenzwelle heran, die so rasch nicht vorbei sein wird.“ (Handelsblatt, Nr. 182, S. 24)
Diese Einschätzung kann ich nicht teilen. Schon im September 2013 wird der Deutsche Franchiseverband in „Der Spiegel“ mit der Einschätzung zitiert, dass pro Jahr zwischen 100 und 150 Franchise-Systeme aus dem Markt ausscheiden. Wie im Handelsblatt richtig dargestellt, liegt der Grund dafür oftmals nicht in einer Insolvenz.
Der Handelsblatt-Artikel zeigt das große Engagement seriöser Medien, Missstände und Gefahren aufzudecken. Das ist hier gelungen! Der Artikel macht aber auch deutlich, wie wichtig es für Franchise-Geber ist, sich von den „Eintagsfliegen“ unter den Franchise-Gebern abzugrenzen. Dies kann ihnen beispielsweise leicht gelingen, indem sie ihre Erfolge transparent nach außen stellen und aufzeigen, wie zufrieden ihre Franchise-Partner sind. Es gibt viele Franchise-Systeme, die das regelmäßig tun! In den letzten Monaten haben sich beispielsweise Town & Country Haus, EO und McDATA dem Urteil ihrer Partner gestellt.
Franchise, Handelsblatt, Insolvenzen