Gründungen im Franchisebereich haben für potentielle Gründer einen entscheidenden Vorteil: Das Geschäftskonzept und der damit verbundene Finanzierungsaufwand für die Gründung ist planbar. Die wenigsten Gründer verfügen jedoch selbst komplett über die benötigten finanziellen Mittel für eine Gründung, so dass in der Regel die Aufnahme von Fremdkapital notwendig ist. In dem Wissen über die Bedeutung von Eigenkapital beziffern fast alle Franchisegeber die notwendigen eigenen Mittel, damit der Gründer die Voraussetzungen für eine erfolgreiche externe Finanzierung sicherstellen kann. Eigenkapital ist unbestritten eine wichtige Voraussetzung. Für eine erfolgreiche Finanzierung wird die Gesamtbedeutung aber häufig auch überschätzt. Dies beinhaltet die Gefahr, dass bereits zu Beginn des Rekrutierungsprozess potentielle Partner verloren gehen, da sie die vom System, mehr oder weniger fundiert gesetzten Eigenkapitalvoraussetzungen nicht erfüllen.
Ein potentieller Fremdkapitalgeber macht aber seine Entscheidung für oder gegen ein Gründungsvorhaben nicht allein an der absoluten Höhe des Eigenkapitals fest. Vielmehr nimmt er insbesondere die Person des Gründers ins Visier und prüft, ob er mit seinem Geschäftskonzept an den geplanten Standort grundsätzlich erfolgreich sein kann. So können durchaus professionell auftretende Gründer mit einer überzeugenden Geschäftsidee aber nur geringem Eigenkapital eine Finanzierungszusage erhalten, während Gründer abgelehnt werden, die einen Fremdkapitalgeber trotz eines hohen Eigenkapitals als Unternehmer nicht überzeugen können. Eine klare und professionelle Finanzierungstrategie, die den Gründer optimal bei der Bank positioniert, kann daher einen deutlich positiven Einfluss auf ihren Expansionsprozess haben.
Vor diesem Hintergrund soll im Folgenden beispielhaft auf potenzielle Stolpersteine bei der Gründungsfinanzierung eingegangen werden, um anschließend Lösungsmöglichkeiten darzustellen, die Franchisegeber bereits im Rahmen der Partnergewinnung umsetzen können. Weiterlesen