In der Presse sind immer wieder Hitlisten anzutreffen, in denen Franchisesysteme bewertet werden. Auf dem ersten Blick erscheinen diese Rankings als objektive Bewertungen, die dem Lesen einen Anhaltpunkt bei der Wahl des Franchisegebers geben. Hier lohnt ein zweiter Blick: Welche Kriterien sind bei der Bewertung verwendet worden? Sind diese Kriterien transparent? Handelt es sich um Kriterien, die für Sie als angehender Franchise-Unternehmer relevant sind? In den meisten Fällen sind die Hitlisten in Wirklichkeit nutzlos. Es werden Systeme miteinander verglichen, die nicht vergleichbar sind. Die meisten Kriterien, die der Bewertung zu Grunde liegen, sind für Existenzgründer irrelevant oder irreführend. Beispielsweise ist die absolute Zahl der vorhandenen Systembetriebe – dies ist in den meisten Rankings ein wichtiges Kriterium – nicht unbedingt ein Merkmal für Qualität. Außerdem ist die absolute Ausbreitung eines Systems Geschmackssache: Für manche Existenzgründer ist es gerade interessant, in ein kleines und aufstrebendes Franchisesystem einzusteigen. Die Eintrittsgebühr und laufende Vergütungen, die ein Franchisegeber für seine Leistungen verlangt, sind ebenfalls ein kaum brauchbares Kriterium für die Bewertung des Systems. Denn die entscheidende Frage ist, welche Leistungen der Franchisegeber dafür erbringt. Niemand käme auf die Idee, einen Sportwagen mit einem Fahrrad anhand der Preise zu vergleichen. Es handelt sich um vollkommen unterschiedliche Fortbewegungsmittel und die Wahl zwischen einem Sportwagen und einem Fahrrad wird nicht anhand des Preises getroffen. Franchisegeber, die höhere Vergütungen verlangen, können auch mehr leisten und diese Leistungen können Ihnen als Franchisenehmer besser zum Erfolg verhelfen.
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