Christina Westerhorstmann 07 Jul 2011

Systemleistungen: Was können Franchise-Partner erwarten?

Keine Kommentare Allgemein, Franchisemonitor, Kommunikation

Von A wie Aktionswerbung bis Z wie Zentraleinkauf. Es gibt eine Vielzahl an Leistungen, mit denen Franchise-Geber ihren Franchise-Partnern den Markteinstieg und die weitere Etablierung ihres Unternehmens erleichtern. Ein Blick in die Statistik zeigt dabei: Ein Handbuch, Marketingberatung und Markenbildung bieten nahezu alle zentralseits, der Bereich lokale Werbung liegt eher in der Hand des Partners. Doch welche Leistungen werden besonders häufig angeboten (Top 5) und welche eher weniger (Low 5)? Warum ist das so und was steckt dahinter?

Die „Top 5“ Systemleistungen 2010:

  1. Am Anfang wird geschult … Die Start-up-Schulung steht an der Spitze der Systemleistungen. Fast 92 Prozent der Franchise-Geber bieten diese an – und wollen ihren Partnern so den Markteinstieg vereinfachen. Vermittelt werden hier vor allem das Know-how hinter der Geschäfts- und Unternehmensidee sowie die Systemstandards.
  2. Ein Handbuch haben fast alle … Rund 90 Prozent der Franchise-Geber händigen ihren Franchise-Partnern ein Handbuch aus. Dieses bildet das aktuelle Franchise- und Produktwissen des Gebers sowie die Richtlinien und Grundsätze des Systems ab. In der Regel ist das Handbuch ein Teil des Franchise-Vertrages – und das erklärt auch, warum die meisten Systeme eines haben. Ein Handbuch sollte dabei immer mit der Systemgroße wachsen. Expansive Systeme, die ihren Franchise-Partnern die Möglichkeit zur Filialisierung anbieten, sollten dieses Thema auch z.B. in einer eigenen Handbuchreihe dokumentieren.
  3. Man lernt nie aus … Nach der Start-up-Schulung ist bei den meisten Systemen noch nicht Schluss. 88,4 Prozent der Franchise-Geber bieten Möglichkeiten der Aus- und Fortbildung. In der Regel sieht diese vor, den Franchise-Partner und seine Mitarbeiter in den Systemstandards zu schulen. Viele Systeme setzen hier zusätzlich auf Schulungen, die den Franchise-Partner in der Führung seines Unternehmens weiter stärken sollen.
  4. So soll verkauft werden … Fast 87 Prozent der Systeme geben an, Marketingberatung für ihre Partner zu anzubieten. Gemeinsam mit dem Marketingkonzept für den lokalen Markt ist dies wohl eine der wesentlichen Leistungen, die für den Franchise-Partner die weitere Expansion als lokaler Unternehmer erleichtert.
  5. Bekannt werden ist das Ziel … Etwa 85 Prozent der Systeme bieten zudem Leistungen zur Markenbildung. Ein Wert, der nicht weiter erstaunt – schließlich ist der Markenaufbau von unten einer der wesentlichen Vorteile und Aufgaben der Expansion mit Franchise.

Die „Low 5“ Systemleistungen 2010:

  1. Zum regionalen Hero werden … Knapp 55 Prozent der Systeme bieten regionale PR an – das Schlusslicht im Ranking der Top 25 Systemleistungen. Dieses Feld wird also in fast der Hälfte der Fälle dem Partner und dessen eigener Initiative komplett überlassen.
  2. Kunden vor Ort werben … Was für die regionale PR gilt, gilt auch für die regionale Werbung: Mit 56 Prozent steht diese an vorletzter Stelle. Der Franchise-Geber sieht diese Aufgabe also meist beim Franchise-Partner. Um hier eine zielführende und effektive Kommunikation zu fördern, sollte der Geber aber die notwendigen strategischen und konzeptionellen Vorarbeiten leisten und seinen Partnern an die Hand geben.
  3. Im System miteinander kommunizieren … Etwa 60 Prozent der Systeme bieten ein Intranet. Gut gemacht, kann dies den Informationsfluss im System wesentlich vereinfachen und beschleunigen. Neben geeigneten Inhalten ist hier aber auch die fortwährende Pflege und Motivation durch den Geber wichtig, damit dieses Werkzeug auch wirksam genutzt wird.
  4. Neue Impulse durch Werbeaktionen … In der Kundengewinnung setzen 64 Prozent der Franchise-Geber auf Aktionswerbung für ihre Partner. Aktionswerbung eignet sich besonders als Frequenz-Bringer und zur Gewinnung von neuen Kunden und sollte immer an genauen Zielen ausgerichtet werden. Schließlich ist Werbung kein Selbstzweck.
  5. Am Benchmark ausrichten … Etwa 65 Prozent vergleichen die Betriebe der Franchise-Partner anhand von Kennzahlen. So lässt sich nicht nur der Benchmark ermitteln. Betriebsvergleiche dienen auch der Motivation und zeigen dem Einzelnen seine Stärken und Schwächen auf. Für den Franchise-Geber dienen Betriebsvergleiche damit auch als ein wichtiges Führungsinstrument.

Sind die Prioritäten richtig gesetzt? Pauschal lässt sich das nicht beurteilen. Hier ist der individuelle Blick auf jedes einzelne Franchise-System erforderlich. Am Ende kommt es darauf an, dass die vom Geber gebotenen Leistungen den Franchise-Partner und das gesamte System bei der weiteren Expansion sinnvoll unterstützen.

Datenquelle: Institut für Markenfranchise 2010

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