Christina Westerhorstmann 04 Jul 2012

Bildungsforum Franchise: Systemaufbau in der Praxis

Keine Kommentare Allgemein, Kommunikation, Partnerakquisition, Recht, Systemaufbau, Systemsteuerung, Veranstaltungen

Nichts ist unmöglich. Man kann Erbsen auch schälen und Gurken in Perlenform zu sich nehmen. Wenn man seine Ausgangslage kennt und die richtigen Instrumente im Gepäck hat, ist der Weg bis zum Ziel häufig gar nicht so schwer. Auch Franchise-Geber wird man nicht über Nacht. In immerhin nur zwei Tagen haben die Teilnehmer des diesjährigen Bildungsforums Franchise erfahren, welche Punkte es dabei zu beachten gilt und wie man den Systemaufbau in der Praxis gestalten kann.

Die Markenfranchise-Experten stellten dabei nicht nur das aktuelle Know-how in den Mittelpunkt, sondern vor allem konkretes Praxiswissen für die Umsetzung. Wie kann ich als Franchise-Geber schnell und nachhaltig expandieren? Was muss ich dabei aus rechtlicher Sicht beachten? Wie finde ich geeignete Franchise-Partner und ermögliche diesen einen schnellen Start in eine erfolgreiche Selbstständigkeit? Markenfranchisewissen gibt hier einen Überblick über die wichtigsten Thesen und Themen:

  • Systemaufbau: Angehende Franchise-Geber fragen sich häufig, ob ihre Geschäfts- und Unternehmensidee überhaupt dazu geeignet ist, ein Franchise-System aufzubauen. Die Antwort gibt der sogenannte Benchmark-Betrieb. Als Ausgangspunkt einer jeden Expansion ist er quasi die Kopievorlage für das von Franchise-Partnern aufzubauende Partnerunternehmen. Hier zeigt sich nicht nur, ob das Marketing und die betrieblichen Abläufe stimmen, sondern auch, ob das Unternehmen über eine ausreichende Wirtschaftlichkeit verfügt. Nur wenn diese stimmt, macht Franchise überhaupt Sinn.
  • Expansionsstrategie: Franchise-Partner wollen wachsen – und das sollen sie auch. Die regionale Filialisierung des Franchise-Partners oder die Hinzunahme weiterer Gebiete bringt schließlich auch für den Franchise-Geber einige Vorteile mit sich. Dazu zählt insbesondere die höhere Expansionsgeschwindigkeit und Nachhaltigkeit beim Systemaufbau. Dabei erfolgt die Expansion der Partner jedoch immer nur Schritt für Schritt gemäß seiner unternehmerischen Leistung und auch Leistungsfähigkeit.
  • Franchise-Recht: Jeder Vertrag ist gerade für junge Franchise-Geber von besonderem Interesse. Umso wichtiger, dass der Vertrag auch tatsächlich das konkrete System widerspiegelt und die Regelungen präzise auf das System abgestimmt sind. Deutlich wurde beim Bildungsforum aber auch: Mit dem Franchise-Vertrag hört es nicht auf. Insbesondere vor Abschluss eines Vertrages muss ein Franchise-Geber in Bezug auf die vorvertragliche Aufklärung einiges beachten.
  • Handbuch: Ein Handbuch folgt immer dem Vertrag, ein Vertrag folgt immer dem Konzept. Wer diese Faustregel beachtet, kann mit dem Handbuchschreiben loslegen. Klare Verantwortlichkeiten und vorher definierte Inhalte (Know-how + Do-how) erleichtern den Erstellungsprozess erheblich und vermeiden Frust. Und damit das Handbuch später auch tatsächlich in der Praxis Anwendung findet, sollte es in der Systemführung z.B. über die Betriebsberater auch eingesetzt werden.
  • Partnerakquisition: Ist die Vorarbeit geleistet, hat die Partnergewinnung für die meisten Franchise-Geber oberste Priorität. Hier sollte ein breiter Mix von Instrumenten eingesetzt werden, um die richtigen Interessenten zu gewinnen. Im Auswahlprozess gilt es, nicht nur die Qualifikation des Interessenten zu analysieren, sondern auch seine Bedürfnisse dahingehend zu erkennen. Gründern, die durch Unternehmerpersönlichkeit und professionelles Auftreten überzeugen, bieten auch Banken entsprechende Finanzierungs-Chancen.
  • Partner- und Leadmanagement: Expansion, Integration und Partnermanagement gehen Hand in Hand. Das bringt eine höhere Effektivität in der Systemzentrale und schafft die Voraussetzung für die Systemführung und Filialsteuerung. Eine kennzahlengestützte Systemführung kann dem Franchise-Geber dabei die tägliche Arbeit erleichtern und auch dem Franchise-Partner in der Führung seines Unternehmens nutzen.
  • Systemkommunikation: Franchise heißt auch Kommunikation. Und dabei ist sowohl ein ganzheitlicher Ansatz gefragt, als auch eine möglichst hohe Sichtbarkeit im Internet – bei der Partner- und bei der Kundengewinnung.

Das 4. Bildungsforum Franchise konnte als Grundlagenseminar den Teilnehmern die wesentlichen Punkte für den erfolgreichen Aufbau eines Franchise-Systems aufzeigen. Auch der Austausch unter den Teilnehmern kam dabei nicht zu kurz. Sei es in den Kaffee-Pausen oder beim Koch-Event mit Sternekoch Hans-Stefan Steinheuer, der laut Gault Millau „einer der weltbesten Köche“ ist. In seinem Restaurant „Zur alten Post“ kredenzten die Teilnehmer ein Menu vom Feinsten und lernten so ganz nebenbei, dass man Erbsen auch schälen kann…

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