Archiv für Expansionstipp

Felix Peckert Mai 2017

Systemaufbau: Der Warenbezug als starke Einnahmequelle für Franchise-Geber

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Egal ob Burger-Restaurant, Pizza-Lieferdienst, Feinkost-Geschäft oder Fitness-Studio – ein weitgehend einheitliches Angebot ist für jedes Franchise-System von großer Bedeutung. Für Verbraucher zählt schließlich, dass sie bei ihrer „Lieblingsmarke“ die Produkte verlässlich in stets einheitlicher Qualität und Machart vorfinden. Und ihnen ist es egal, ob sie dabei einen Franchise-Betrieb oder eine in Eigenregie geführte Filiale einer Marke aufsuchen. Die meisten Franchise-Geber geben ihren Franchise-Partnern daher nicht nur ein Produktportfolio vor. Auch Rezepturen, Produkte und der Bezug der Waren gehören in vielen Franchise-Systemen zu den verbindlichen Vorgaben. „Einmal gedacht, hundertfach gemacht“ – ist auch hier das Motto.

Logistics chainWarenbezugsbindung: 80-20-Regel

Wer ein Franchise-System aufbaut, kommt also nicht umhin, sich frühzeitig mit dem Thema Warenbeschaffung auseinanderzusetzen. Spätestens wenn die nationale Expansion ins Rollen kommt, sollte auch der Warenbezug nicht mehr dem Zufall überlassen werden. Regionale Lieferanten können dann die Anforderungen des Systems häufig nicht mehr erfüllen. Eine bundesweit einheitliche Lösung muss her – der Franchise-Partner in Hamburg soll seine Waren ebenso beziehen können, wie sein Kollege in München.

Aus rechtlicher Sicht gibt es dazu einiges zu beachten. Eine Faustformel sagt: 80 Prozent des Einkaufsvolumens können vom Franchise-Geber im Sinne eines einheitlichen Marktauftritts vertraglich festgelegt werden. 20 Prozent des Warengesamteinkaufs (Netto-Einkaufswert) darf der Franchise-Partner in der Regel frei zusammenstellen. Das bedeutet aber nicht, dass der Burger-Laden auch Socken verkaufen darf. Für das sogenannte Freiwahlsortiment mit Diversifikationsartikeln kann ein definierter Rahmen festgelegt werden. Wie bei allen rechtlich bedeutsamen Fragen empfiehlt es sich, einen auf Franchise spezialisierten Anwalt zu konsultieren. Denn am Ende ist immer eine Gesamtbetrachtung des Franchise-Vertrages entscheidend.

Heute die Konditionen von morgen sichern

Um als Franchise-Geber bei den Lieferanten punkten zu können, ist es hilfreich, bereits erste Markterfolge vorzeigen zu können. Neben einem funktionierenden Pilotbetrieb sollte auch ein erstes Filialsystem auf regionaler Ebene vorhanden sein. Mein Tipp: Stellen Sie Ihren Lieferanten Ihren Expansionsplan dar! So kann es Ihnen gelingen, heute schon die Konditionen von morgen einzufordern. Zudem sollten Sie immer die Bereitschaft mitbringen, alte Lieferanten auszulisten und neue aufzunehmen.

Einnahmequelle für Franchise-Geber

Für Franchise-Geber ist die sogenannte Warenbezugsverpflichtung des Franchise-Partners aber nicht nur im Hinblick auf eine Qualitätssicherung und im Sinne eines einheitlichen Marktauftritts von Interesse. Die Bündelung von Einkaufsvolumen erweist sich in der Regel als starke Einnahmequelle, die parallel zum System weiter anwächst. Nicht wenige Franchise-Geber partizipieren durch Boni, Rückvergütungen (sogenannte Kick-Backs) oder Werbekostenzuschüsse der Lieferanten an den Bestellungen ihrer Franchise-Partner.

Und das ist auch gut so. Nur alleine von Franchise-Gebühren könnten Investitionen in Innovationen und Unterstützungsleistungen, die dem gesamten Franchise-System zu Gute kommen, meist nicht gestemmt werden. Das Thema Boni und Rückvergütungen sorgt jedoch immer wieder für Sprengstoff, wie unzählige Praxisbeispiele zeigen …

Vorteile für Franchise-Partner transparent darstellen

Im Sinne des Transparenzgebots und zur Konfliktvermeidung empfiehlt es sich deshalb, eindeutige Regelungen in Bezug auf erzielte Einkaufsvorteile zu treffen. Waren- und Zahlungsströme sollten im Vertrag oder im Handbuch zumindest schematisch dargestellt werden. Gleichzeitig sollte den Franchise-Partnern die Vorteile aufgezeigt werden, die durch eine Bündelung der Einkaufsvolumina entstehen.

Neben besseren Einkaufspreisen betrifft dies in der Regel auch bessere Konditionen. Themen wie Zahlungsziele, kulantes Reklamationsverhalten oder Lieferzeiten sollten unbedingt in die Gesamtrechnung einbezogen werden. Der pure Vergleich von Einkaufspreisen greift meistens viel zu kurz. Franchise-Partner profitieren dann häufig nicht nur von der Logistik der Lieferanten, sondern auch von einer damit verbundenen Qualitätssicherung der Produkte. Und das kommt wiederum dem gesamten System zu Gute!

Sie haben Fragen zu diesem Thema? Sie sind auf der Suche nach weiteren Informationen? Dann schreiben Sie mir unter info@peckert.de

 

Fotonachweis: © Jakub Jirsák – Fotolia.com

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Felix Peckert Sep 2016

So können Franchise-Geber ein treffsicheres Partnerprofil entwickeln

2 Kommentare Allgemein, Expansionstipp, Kommunikation, Partnerakquisition

20 bis 55 Jahre alt, mindestens 20.000 Euro Eigenkapital, hohe Einsatzbereitschaft und Unternehmertyp. So oder so ähnlich klingen die Partnerprofile vieler Franchise-Systeme. Und mal ehrlich – so zutreffend diese Eigenschaften auch sein mögen, sie eignen sich nur bedingt zur Ansprache, Suche und Auswahl der zukünftigen Franchise-Partner.

Wie können Sie als Franchise-Geber also nun ein ideales Partnerprofil entwickeln, das Ihnen insbesondere die Partnergewinnung vereinfacht? Ganz einfach! Die gelebte Unternehmerpraxis Ihrer erfolgreichen Franchise-Partner liefert Ihnen wertvolle Informationen, die Sie nicht ungenutzt lassen sollten.

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Profilmerkmale und Resultate aus Persönlichkeitstests nutzen

Im Rahmen des Partnergewinnungsprozesses bitten Sie Ihren Interessenten sicherlich um Zusendung des Lebenslaufs. Diesem können Sie bereits einige Profilmerkmale entnehmen. Dazu zählen z. B. das optimale Alter, die schulische Ausbildung, der berufliche Werdegang oder Hobbies. Zudem können Sie mit Ihren erfolgreichsten Franchise-Partnern auch Persönlichkeitstests – etwa das DISG-Profil – erarbeiten. Das so gebildete Profil dient im Akquisitionsprozess jedoch vor allem dazu, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Eigenschaften, Wünsche und Bedürfnisse adressieren

Zur Interessentengewinnung hat sich die Entwicklung eines erweiterten Partnerprofils bewährt. Hier stehen weniger die Auswahlkriterien im Vordergrund als mehr die besonderen Eigenschaften, Wünsche und Bedürfnisse Ihrer zukünftigen Kandidaten. Diese gilt es, im Rahmen des Franchise-Marketings zu adressieren, um möglichst viele, aber auch die richtigen Interessenten anzusprechen.

Am einfachsten können Sie ein solches Profil entwickeln, wenn Sie Ihre besten Franchise-Partner einbinden. Laden Sie diese Partner ein bis zwei Mal jährlich zu einem Gesprächskreis ein. Die Franchise-Partner erhalten hier die Chance, die Vorteile der Franchise-Partnerschaft, des Franchise-Systems und der Geschäftsidee aus ihrer persönlichen Sicht darzustellen. Die Ergebnisse können Sie optimal für Ihre Kommunikation nutzen und so Ihre möglichen Interessenten effektiver und gezielter ansprechen. (Ein Kurzkonzept für einen solchen Gesprächskreis finden Sie hier).

Reflektieren und weiterentwickeln

Ein gutes Partnerprofil lebt davon, dass es stetig weiterentwickelt wird. Der Franchise-Manager, der für den Vertrieb zuständig ist, sollte also die Erfahrungen aus seinen Gesprächen mit potenziellen Kandidaten in die Entwicklung des Profils einfließen lassen. Mindestens einmal pro Jahr sollte dann das Profil in „großer“ Runde, also gemeinsam mit dem Franchise-Direktor und/oder der Geschäftsführung, reflektiert und ggf. überarbeitet werden.

Bildnachweis: © vege / Fotolia

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Felix Peckert Jul 2015

Expansionstipp Nr. 8: Richten Sie Ihre Systemführung auf Ihr Ziel der Markterschließung aus!

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Kernaufgabe der Systemführung ist es, sowohl die Franchise-Partner als auch die Marke zu führen und die Systemexpansion zu lenken. Begibt man sich allerdings auf die Suche nach klassischen Fehlern bei der Systemführung, so wird man schnell feststellen, dass bei der Mehrheit der Franchise-Systeme in Deutschland die Standardisierung und weniger die Expansion im Vordergrund steht. Fakt ist jedoch, dass Franchise-Systeme nicht allein mit vertraglichen Systemvorgaben geführt werden können. Voraussetzung für eine expansionsorientierte Systemführung ist in erster Linie, dass das Ziel der Markterschließung allen Beteiligten im System – vom Franchise-Berater über den Franchise-Partner bis zum Mitarbeiter der Zentrale – bekannt ist.

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Felix Peckert Apr 2015

Expansionstipp Nr. 7: Beleuchten Sie den Fortschritt Ihrer Marktbearbeitung – alle 4-8 Wochen!

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Franchise ermöglicht eine gemeinsame, partnerschaftliche sowie expansive Marktbearbeitung, die für alle Beteiligten profitabel und sinnvoll sein muss.

Nachhaltig wachsen wird ein Franchise-System dabei nur dann, wenn der Franchise-Geber sowohl den Expansionspfad des Franchise-Systems als auch den Expansionspfad des Franchise-Partners vor Augen hat, seine Instrumente im Rahmen der Expansionsstrategie beherrscht und diese regelmäßig auf den Prüfstand stellt.

Schlüsselrolle des Marketings

Das Marketing ist für den wirtschaftlichen Erfolg beider Parteien entscheidend. Der Franchise-Geber braucht die richtigen Maßnahmen, um so viele Franchise-Partner für das Franchise-System zu gewinnen, dass eine flächendeckende Marktbearbeitung ermöglicht wird (siehe auch Expansionstipp Nr. 4). Maßgebend für den wirtschaftlichen Erfolg des Franchise-Partners ist dagegen das standortbezogene Marketing. Gelingt es diesem nicht, Kunden zu begeistern und zu binden, verliert der Franchise-Partner Markt- und Wettbewerbsvorteile (siehe auch Expansionstipp Nr. 6).

Wer als Franchise-Geber Erfolg haben will, muss daher die notwendigen Budgets investieren sowie die erforderliche Zeit für ein gutes Marktmanagement. Und das bedeutet insbesondere: Den Fortschritt der Marktbearbeitung regelmäßig zu beleuchten und Dienstleister aktiv und effektiv zu führen.

 

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Felix Peckert Feb 2015

Expansionstipp Nr. 6: Marketingpower des Referenzbetriebs ist erfolgsentscheidend

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Franchise muss mit lokalen Unternehmen bekannte Marken bauen können. Eingebettet in ein stabiles Marketing entscheidet die Einheit aus Franchise-Partner, Markenauftritt und Markenbekanntheit über Erfolg und Misserfolg des Franchise-Systems an sich. Wer dauerhaft und nachhaltig als Franchise-Geber erfolgreich sein will, benötigt ein zugkräftiges Werbekonzept – und dabei sollte anfangs immer der Referenzbetrieb im Fokus stehen!

Marketing hat eine zentrale Bedeutung für die Systementwicklung

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Felix Peckert Feb 2015

Expansionstipp Nr. 5: Partnerbindung beeinflusst Image und Systemwachstum

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Ob fünf oder 500 Partner – jedes Franchise-System muss in der Partnerbindung seinen roten Faden finden! Angefangen bei der Partnerauswahl, über den Betriebstyp und die Partnerbefähigung bis hin zum erwartungstreuen Markterfolg und dem sauberen Systemausstieg. Die Partnerbindung ist nicht nur für Ihr Systemwachstum entscheidend, als eines der wichtigsten Qualitätskriterien beeinflusst es vor allem auch das Image Ihres Franchise-Systems. Überprüfen Sie daher regelmäßig, ob Ihr System noch die erforderliche Bindungskraft besitzt – insbesondere auch in Bezug auf Ihre langjährigen Partner.

Wichtigstes Bindungsinstrument: Identifikation mit dem System

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Felix Peckert Feb 2015

Expansionstipp Nr. 4: Erstellen und pflegen Sie den Status Ihres Franchise-Vertriebs!

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Zwei Dinge haben sich in den letzten Jahren im Franchise-Vertrieb verändert:

  1. Der Weg zum Interessenten! Heute müssen Sie entschieden mehr Maßnahmen ergreifen, um eine nennenswerte Präsenz und Aufmerksamkeit für Ihr System zu erzielen und das kostet vor allem Geld.
  2. Die Vielzahl der „guten Franchise-Systeme“ und damit die Ansprüche der Interessenten an Franchise-Geber!

Eines hat sich jedoch nicht verändert: der erfolgreiche Vertriebsprozess, der aus mindestens einem von 100 Interessenten einen erfolgreichen Franchise-Partner macht. Er verlangt professionelle Strukturen, persönlichen Fleiß, schnelle Kommunikation und kostet vor allem eine Menge Vertriebszeit, wie die folgende Übersicht exemplarisch zeigt:

Aufwand_Franchise-Akquisition

Stellen Sie Ihren Vertriebsprozess daher regelmäßig auf die Probe und prüfen Sie kritisch, ob Sie das vorhandene Interessentenpotenzial auch ausreichend nutzen.

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Felix Peckert Jan 2015

Expansionstipp Nr. 3: Erstellen und pflegen Sie Ihren Expansionsstatus!

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Die Gretchenfrage aller Franchise-Geber: Wie können wir stärker expandieren? Die Expansion ist schließlich der eigentliche Zweck, den ein Franchise-Geber mit seinem Franchise-System erreichen will. Vorausgesetzt natürlich, dass die Expansion gewinnträchtig und nachhaltig ist.

In der Praxis sehen viele Franchise-Geber in der Partnergewinnung ihren größten Engpass, der einer stärkeren Expansion im Wege steht. Häufig erweist sich dabei die Unternehmenskommunikation als eine entscheidende Stellschraube, um

  • die Anzahl von geeigneten Kandidaten kostengünstig zu erhöhen und
  • die besten Kandidaten für sich gewinnen zu können.

Laut Faustformel braucht es mindestens 100 Anfragen, um 1 bis 2 neue erfolgreiche Franchise-Partner gewinnen zu können. Wer diesen Status in seiner Expansion noch nicht erreicht hat, sollte im ersten Schritt seine Akquisitionsinstrumente gezielt überarbeiten und die Kommunikation stärken.

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Felix Peckert Jan 2015

Expansionstipp Nr. 2: Erstellen und pflegen Sie den Status Ihres Referenzbetriebs!

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Ihr Referenzbetrieb ist der lebende Beweis für ein wirtschaftlich attraktives Geschäfts- und Unternehmenskonzept. Er dient Ihren Franchise-Partnern als eine Art „Kopiervorlage“. In der Praxis wird der Referenzbetrieb jedoch häufig vernachlässigt, sobald die ersten Franchise-Partner im System sind. Ein großer Fehler, wie ich finde. Denn nur mit einem erfolgreichen Referenzbetrieb, der die machbaren Umsätze und Gewinne am Markt vorlebt, strahlen Sie die Glaubwürdigkeit und Kompetenz aus, die Sie für die Systemführung brauchen.

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Felix Peckert Jan 2015

Expansionstipp Nr. 1: Erstellen und pflegen Sie Ihren Systemstatus!

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Neues Jahr, neue Vorsätze, neue Expansionsziele? Gerne möchte ich Ihnen 2015 mit Tipps aus meiner über 25-jährigen Erfahrung beim Gelingen Ihrer Ziele zur Seite stehen und freue mich auf einen regen Austausch! Los geht’s:

Expansionstipp Nr. 1:
Erstellen und pflegen Sie Ihren Systemstatus!

Am Anfang einer jeden Zielsetzung und Maßnahmenplanung steht der aktuelle Systemstatus – und diesen sollte jeder Franchise-Geber regelmäßig erfassen. Kernpunkte sind:

  1. der Erfolg des Referenzbetriebs
  2. die Effektivität der Unternehmenskommunikation
  3. die Stärke des Franchise-Vertrieb und
  4. die Stärke der Partnerbindung

Diese Fragen stelle ich auch meinen Kunden zu Beginn jeder Expansionsberatung und fordere dabei einen ehrlich erarbeiteten Systemstatus ein!

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