Christina Westerhorstmann 22 Mrz 2016

Wie Franchise-Geber vom Aufbau einer Arbeitgebermarke profitieren können

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Der „War for Talents“ ist seit Jahren im vollen Gange. Unternehmen buhlen um die besten Kräfte und investieren Millionen ins Personalmarketing, um diese für sich zu gewinnen. Auch an der Franchise-Wirtschaft macht diese Entwicklung keinen Halt. Es mangelt an einer ausreichenden Zahl an Interessenten – im Durchschnitt haben deutsche Franchise-Systeme im vergangenen Jahr gerade mal 1,6 neue Franchise-Partner netto hinzugewonnen. So wie die allermeisten Unternehmen müssen auch Franchise-Geber heutzutage mehr als noch vor Jahren dafür tun, um auf dem Arbeitsmarkt punkten zu können. Denn vor allem dort treffen sie auf den größten Pool an potenziellen Franchise-Partnern: Jedes Jahr wechseln rund fünf Millionen Angestellte ihren Arbeitsplatz.

Engagement und Commitment fördern

Alleine mit dem Schalten einer „simplen“ Anzeige, ist es in der Regel nicht getan. Vielmehr geht es heute um das sogenannte „Employer Branding“. Nicht das, was man gerne über sich hört, ist entscheidend, sondern das, was tatsächlich über einen gedacht wird. Das Image als Arbeitgeber hat entscheidenden Einfluss darauf, ob es gelingt, neue Kräfte zu gewinnen:

  • 52 Prozent der Arbeitnehmer würden nicht zu einer schwachen Arbeitgebermarke wechseln, so eine im November 2015 veröffentlichte Studie von „LinkedIn“.
  • Fast ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer würde bei einem Jobwechsel auf eine Gehaltserhöhung verzichten, wenn das neue Unternehmen eine starke Arbeitgebermarke ist.
  • Im umgekehrten Fall würden sich 21 Prozent den Wechsel zu einer schwachen Arbeitgebermarke mit einem Gehaltsaufschlag von mindestens 10 Prozent kompensieren lassen.

Kein Wunder, dass „Employer Branding“ in den HR-Abteilungen eine Top-Priorität genießt. Dabei dienen die Investitionen in diesen Bereich nicht nur der einfacheren Personalgewinnung. Eine Studie der Universität St. Gallen für das Zentrum für Arbeitgeberattraktivität zeigt: „Mitarbeitende, die ihren Arbeitgeber als attraktiv empfinden, zeigen höheres Engagement und Commitment. […] Ist ein Arbeitgeber also für seine Mitarbeitenden attraktiv, fühlen sie sich mit dem Unternehmen sehr verbunden und verrichten ihre Arbeit mit Stolz und Begeisterung.“ Die Unternehmensleistung steige um 16 Prozent, der Return on Invest und die Kundenbegeisterung jeweils um 12 Prozent.

Warum würden Sie sich in Ihrem Unternehmen bewerben?

Und im Franchise? Was können Franchise-Geber aus diesen Erkenntnissen lernen? Auch Franchise-Geber müssen ihre Marke weiterdenken. Nicht nur in Bezug auf ihre Produkt- oder Konsumentenmarke, sondern auch in Bezug auf ihre Arbeitgeber- und Franchise-Marke gilt es, ein klares Profil herauszubilden und sich zu positionieren.

Haben Sie sich einmal überlegt, warum sich ein gut ausgebildeter Facharbeiter mit jahrlanger Erfahrung gerade bei Ihnen Franchise-Partner bewerben sollte? Was macht Sie als Arbeitgeber und Franchise-Geber besonders? Wofür stehen Sie? Wie ist das Klima unter Ihren Franchise-Partnern und den Mitarbeitern? – mit diesen und anderen Fragen sollte sich jeder Franchise-Geber regelmäßig beschäftigen und eine Strategie für die eigene Markenbildung entwickeln. So kann es Ihnen gelingen, sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten und im „War for Talents“ zu punkten.

Kanalübergreifend kommunizieren

Die Maßnahmen, die dem Auf- und Ausbau einer Arbeitgeber- und Franchise-Marke dienen, sind vielfältig. Ein Patentrezept gibt es nicht. Gleichwohl sollte die gesamte Kommunikation zielgruppenorientiert und über alle Kommunikationskanäle hinweg ausgerichtet werden. Sämtliche Instrumente – von der dialogfähigen Karrierewebsite über wirksame Kommunikationsinstrumente bis hin zu externen und internen Veranstaltungen – sollten die Kernbotschaften wiedergeben. Hilfreich ist es, sich einmal in seine Zielgruppe hineinzuversetzen: Welche Informationen würden Sie erwarten, damit sie bereit wären, Ihr Erspartes zu investieren? Und achten Sie auf Authentizität. Ein klares Bekenntnis zur Authentizität ist eines der wichtigsten Gebote. Denn nicht das, was Sie gerne über sich hören möchten, ist entscheidend, sondern das, was beim Empfänger tatsächlich ankommt…

Sie finden dieses Thema interessant? Dann sollten wir den Dialog persönlich fortsetzen. Rufen Sie mich an unter 0228-91158.22.

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Felix Peckert 15 Mrz 2016

Partnergewinnung: Auf dem Arbeitsmarkt spielt die Musik

Keine Kommentare Allgemein, Kommunikation, Partnerakquisition

Hätten Sie es gewusst? Vier bis sechs Millionen Arbeitnehmer wechseln in Deutschland ihren Arbeitsplatz – Jahr für Jahr. Laut der Randstad-Award-Studie 2015 [www.randstad-award.de] suchen sie nicht nur nach einer Möglichkeit, mehr Einkommen zu erzielen. Mehr Anerkennung und bessere Karriereperspektiven gehören ebenso zu den häufigsten Wechselgründen. Für Franchise-Systeme bietet der Arbeitsmarkt damit ein enormes Potenzial. Wer neue Franchise-Partner gewinnen will, sollte dem Pool an wechselwilligen Arbeitnehmern weitaus mehr Beachtung schenken.

Bis dato gelingt es der Franchise-Wirtschaft (noch) nicht, von dieser wechselbedingten Dynamik des Arbeitsmarkts zu profitieren. Ein Blick in die Zahlen: 2015 wuchsen die Franchise-Systeme hierzulande nur sehr moderat. 1,6 Franchise-Partner wurden im Schnitt netto pro System hinzugewonnen. Insgesamt wuchs die Zahl der Franchise-Partner um rund 1.500. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 konnte noch ein Netto-Wachstum von knapp 9.500 neuen Franchise-Partnern realisiert worden. Sicher, viele Franchise-Systeme haben sich in den letzten Jahren umgestellt und wachsen heute auch von innen heraus. Wer jedoch seine Marktposition langfristig halten und ausbauen möchte, muss auch neue Franchise-Partner finden und binden.

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Von den Besten lernen

Wie das geht? Einige Franchise-Systeme stemmen sich erfolgreich gegen den Trend. Sie gewinnen auch heute mehr als zehn Franchise-Partner pro Jahr hinzu. Was machen diese Systeme anders?

  1. Das Suchprofil für neue Franchise-Partner ist präzise und passt sowohl zu den Anforderungen des Betriebstyps als auch zu denen des Arbeitsmarktes. Die Ansprache der Kandidaten erfolgt passgenau und folgt einer abgestimmten Kommunikationsstrategie.
  2. In der Kommunikation werden die Vorteile einer Franchise-Partnerschaft im Allgemeinen und des angebotenen Job-Profils als Franchise-Partner klar herausgearbeitet.
  3. In den Franchise-Zentralen sitzen Vertriebs- und Gründungsprofis, die alle Interessenten ernstnehmen und die „passenden“ zu begeistern verstehen.
  4. Ihre Franchise-Partner realisieren ein höheres Einkommen als sie es als Angestellte erwarten konnten. Dabei haben sie die Perspektive über die eigene Expansion weiter zu wachsen.
  5. Der angebotene Betriebstyp ist zeitgemäß, attraktiv und zukunftsfähig. Dadurch fällt es den Franchise-Partnern nicht nur leichter, sich selbst mit der Marke und dem System zu identifizieren. Sie profitieren auch bei der Gewinnung und Motivation ihrer eigenen Mitarbeiter.

Zauberwort „Employer Branding“

Die gute Konjunktur und hervorragende Verfassung des Arbeitsmarktes sind also keineswegs direkt für die Wachstumsschwäche in der Franchise-Wirtschaft verantwortlich. Tatsächlich handelt es sich wohl eher um ein hausgemachtes Problem: Entscheidend ist es, Strategien zu entwickeln, wie die Arbeitsplatzwechsler sinnvoll angesprochen und begeistert werden können. Es gilt, Arbeitnehmer davon zu überzeugen, dass eine Franchise-Partnerschaft für sie die bessere Job-Perspektive bieten kann – und das trotz oder gerade wegen der damit verbundenen Investition.

PR-Maßnahmen nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein. Sie tragen dazu bei, das öffentliche Bild über ein Unternehmen zu prägen. Und das gilt auch in Bezug auf die Wahrnehmung als attraktive Arbeitgeber-Marke. Das sogenannte „Employer Branding“ gilt inzwischen bei vielen Unternehmen als Zauberwort im Rennen um die besten Kräfte. Auch für Franchise-Systeme verspricht der Aufbau einer guten Reputation als Arbeitgebermarke eine lohnenswerte Investition zu sein, die sich langfristig auszahlt.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie mehr über das „Employer Branding“ für Franchise-Systeme erfahren möchten. Christina Westerhorstmann steht Ihnen als Ansprechpartnerin unter 0228-91158.22 zur Verfügung.

Oder kommen Sie zum nächsten :DIALOG ÖFFENTLICHKEITSARBEIT. Der offene Erfahrungsaustausch von Franchise-Gebern – unter Mitwirkung des Deutschen Franchise-Verbands e.V. – geht in seine 5. Runde. Der nächste Dialog findet statt am Donnerstag, 28. April 2016 bei Bodystreet in Karlsfeld bei München. Weitere Infos unter www.peckert.de/dialog.

 

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Christina Westerhorstmann 17 Dez 2015

Kommunikations-Check 2016:
Starten Sie jetzt los

Keine Kommentare Allgemein, Kommunikation

Mit dem neuen Jahr beginnt für Sie als Franchise-System auch ein neues Kommunikationsjahr. Haben Sie Ihre Ziele schon formuliert? Stehen die Botschaften, mit denen Sie 2016 punkten können? Haben Sie dazu passende Maßnahmen kreiert?

Für Franchise-Systeme ist die Unternehmenskommunikation ein wichtiger Erfolgsfaktor. Nach außen soll sie die angebotene Unternehmer- und Karrierechance transportieren und die Gewinnung neuer Franchise-Partner und Mitarbeiter befeuern. Nach innen dient die Kommunikation insbesondere dem Wissenstransfer. Sie beeinflusst die Motivation und Bindung Ihrer Franchise-Partner – und damit selbstverständlich auch auf den Systemumsatz.

Der Jahreswechsel ist ein guter Zeitpunkt, die Unternehmenskommunikation und PR-Aktivitäten neu auszurichten. Angefangen bei der Strategie über die Positionierung und Botschaften bis hin zur Definition der jeweiligen Instrumente und der Erstellung konkreter Projektpläne. Was hat sich in der Vergangenheit bewährt? Welche Optimierungen und Anpassungen können vorgenommen werden? Passen die Botschaften zur Zielgruppe und den Unternehmenszielen? Diese und andere Fragen sollten in Ihrem persönlichen Kommunikations-Check 2016 nicht fehlen.

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Wir haben zudem fünf zentrale Themen ausgewählt, die Ihnen als zusätzliche Anregung dienen soll:

1.    PR-Themen: Themen und Botschaften kreieren, die Medien interessieren

Das Thema Franchise wird von der Presse meistens nicht nur als komplex wahrgenommen. In der Regel hat es auch nicht die erforderliche Relevanz. Sich in einer Gemengelage aus Euro-, Finanz- und Flüchtlingskrise mit dem eigenen Thema durchzusetzen, ist nicht einfach. Deshalb umso wichtiger: Es kommt auf den richtigen Aufhänger und die Botschaften an. Was ist relevant? Was ist aktuell? Und wie kann ich meine Absenderkompetenz erhöhen? Events und Studien bieten z. B. einen guten Aufhänger. Prominente Fürsprecher und Multiplikatoren können helfen, dass Sie gehört werden. Überlegen Sie zudem, wie Sie auch auf bereits fahrende Züge aufspringen und an welche aktuell brisanten Themen Sie sich dranhängen können.

 2.    Interne Kommunikation: Zielgruppengerechte Ansprache ist Trumpf

Für die Identifikation der Franchise-Partner und Mitarbeiter mit dem System und der Marke ist die interne Kommunikation wesentlich. Dabei sollte es nicht nur um Bekanntmachungen von z. B. neuen Mitarbeitern in der Zentrale gehen. Auch wie stark Systemstandards befolgt und ob Werbekampagnen zuverlässig in den Partnerbetrieben umgesetzt werden, ist mitunter ein Ergebnis der internen Kommunikation. Prüfen Sie daher zunächst, ob Ihre Nachrichten und Informationen wahrgenommen werden. Etablieren Sie unter Umständen verschiedene Instrumente je nach Nachrichtenwert. Und achten Sie auf die zielgruppengerechte Ansprache: Welche Information ist für Chefs von Bedeutung, welche ist für Mitarbeiter wichtig?

 3.    Erfa/Jahrestagung: Balance zwischen Wissensvermittlung und Unterhaltungsevent

Wissen Sie, was Ihre Franchise-Partner von Ihrer Jahrestagung erwarten? Steht die Wissensvermittlung im Vordergrund? Oder setzen Sie auf motivierende Incentives, die das Wir-Gefühl stärken? Wie genau das Verhältnis zwischen Wissen und Unterhaltung aussehen sollte, lässt sich pauschal nicht beantworten. Überlassen Sie die Ausrichtung Ihrer Jahrestagung aber nicht dem Zufall. Betten Sie diesen Event in die übrigen Maßnahmen zum Wissenstransfer sinnvoll ein. Und klopfen Sie behutsam die Erwartungshaltung Ihrer Partner ab. Nicht zuletzt lässt sich eine solche Veranstaltung auch im Nachgang nutzen, um die Attraktivität Ihrer Franchise- und Arbeitgeber-Marke weiter zu stärken.

 4.    Partnergewinnung: Effektiver Budgeteinsatz zur Partnergewinnung

In Sachen Partnergewinnung würden die meisten Franchise-Geber wohl Henry Ford zustimmen. „Fünfzig Prozent bei der Werbung sind immer rausgeworfen. Man weiß aber nicht, welche Hälfte das ist.“ Aber Ford hat auch gesagt: „Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“ Die Gewinnung neuer Franchise-Partner kostet Ressourcen – Zeit, Geld und Manpower. Betrachten Sie bei der Planung Ihrer Kommunikationsmaßnahmen daher nicht nur die Maßnahmen zur Leadgewinnung (Was hat sich bewährt? Was nicht?). Der Umgang mit den Interessenten und der Aufbau eines engmaschigen Dialogs sind mindestens genauso wichtig, damit sich die Investitionen in die Partnergewinnung auch in Form von Franchise-Verträgen nachhaltig auszahlen.

 5.    Social Media: Direkte Wege der Kommunikation nutzen

Unter PR-Profis wird Social Media inzwischen als das am meisten überschätzte Instrument gehandelt. Das ist die eine Sichtweise. Die andere Sichtweise betont die scheinbar endlosen Möglichkeiten, auf direktem Weg mit der Zielgruppe in einen Dialog zu treten. Für Franchise-Systeme stellt sich zudem immer wieder die Frage, inwiefern ein zentraler Auftritt von lokalen Auftritten der Franchise-Betriebe flankiert werden sollte. Planen Sie Ihre Social-Media-Strategie und die dazu passenden Maßnahmen sorgfältig. Überlegen Sie vorher, welche Ressourcen die verschiedenen Kanäle erfordern und wie Sie das Community-Management zentral abbilden können. Ein Weg führt an Social Media wohl nur in den wenigsten Fällen vorbei. Manchmal kann weniger aber mehr sein.

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Institut für Markenfranchise 27 Nov 2015

Praxisreihe: Befähigung zum Erfolg (Teil 5/5)

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>> Hier kommen Sie zum ersten Teil der Praxisreihe.

Franchise-Betriebsberater finden und qualifizieren

Ob als Printversion oder über digitale Medien – Dokumentationen allein können eine Face-to-Face-Kommunikation nicht ersetzen. Auch Seminarveranstaltungen stoßen beim Wissenstransfer an ihre Grenzen, weil hier die Bedürfnisse des Einzelnen zu wenig berücksichtigt werden können. Ein direkter, persönlicher Austausch zwischen den Systemmitgliedern bleibt daher sowohl für eine nachhaltige Wissensvermittlung als auch für eine emotionale Bindung der Franchise-Partner unentbehrlich. Damit kann der richtige Einsatz von kompetenten und kommunikationsstarken Franchise-Betriebsberatern den Erfolg eines Franchise-Systems maßgeblich beeinflussen.

Spätestens ab einer Größe von zehn bis 20 Franchise-Partnern wird sich nahezu jeder Franchise-Geber mit der Besetzung dieser Schlüsselposition auseinandersetzen müssen. Damit muss er sich auch mit der Frage beschäftigen, wie er zwei seiner Kernaufgaben – den Know-how-Transfer und die Unterstützung der Franchise-Partner – an eine dritte Person erfolgreich delegieren kann. Eine Antwort darauf lässt sich heute nur bedingt aus der wissenschaftlichen Forschung ableiten. Einige Ansätze aus der Organisationsforschung oder der Lerntheorie liefern zwar viele Anhaltspunkte, die franchisespezifischen Anforderungen finden allerdings bisher nur wenig Beachtung. Die Praxis dagegen zeigt, dass zwar jedes System die für sich richtige Strategie finden muss, sich aber auch viele Gemeinsamkeiten und daraus drei grundlegende Empfehlungen ableiten lassen:

Empfehlung Nr. 1: Auch „Generalisten“ brauchen eine klare Stellenbeschreibung!

Die Position des Franchise-Betriebsberaters bringt vielfältige Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie Rechte und Pflichten mit sich. Klare Stellenbeschreibungen schaffen Orientierung und Verbindlichkeit und helfen, gegenseitige Erwartungen transparent zu machen. Stellenbeschreibungen sollten daher auch immer Teil des Arbeitsvertrages sein. Welches Aufgabenspektrum die Betriebsberater in Franchise-Systemen übernehmen können, zeigen die Ausführungen im vierten Teil dieser Praxis-Reihe (Reality Check: Anforderungen an einen Franchise-Betriebsberater in der Praxis).

Empfehlung Nr. 2: Sich über das gesuchte Anforderungsprofil im Klaren sein!

An die Person und die Kompetenzen des Franchise-Betriebsberaters werden hohe Anforderungen gestellt. Als eine Art „Generalist“ im System braucht es neben fachlichen und persönlichen vor allem auch soziale Schlüsselkompetenzen. Es sollte das Bestreben eines jeden Franchise-Systems sein, einen Franchise-Betriebsberater im Unternehmen einzusetzen, der den an diese Position gestellten Anforderungen gerecht wird. Ein konkretes Anforderungsprofil muss sich daher eng an der unternehmensspezifischen Stellenbeschreibung ausrichten. Bei der Herleitung eines solchen Anforderungsprofils sollte zwischen „unbedingt notwendigen Kompetenzen“ (sog. Muss-Anforderungen) und „wünschenswerten Kompetenzen“ (sog. Wunsch-Anforderungen) unterschieden werden. Die Muss-Kriterien, bilden dabei das Fundament des gesuchten Anforderungsprofils und sollten bereits Teil der Stellenausschreibung sein. Bei den Wunschkriterien handelt es sich dagegen um Kompetenzen, die für die Position nicht erfolgsrelevant sind oder die im System ausgebildet bzw. „on the job“ erlernt werden können.

Das abgebildete Anforderungsprofil lässt sich aus der Praxis ableiten und kann bei der richtigen Auswahl der Betriebsberater eine Hilfestellung geben.  Weiterlesen

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Institut für Markenfranchise 20 Nov 2015

Praxisreihe: Befähigung zum Erfolg (Teil 4/5)

Keine Kommentare Allgemein, Systemsteuerung

>> Hier kommen Sie zum ersten Teil der Praxisreihe.

Reality Check: Anforderungen an einen Franchise-Betriebsberater in der Praxis

Dem Anforderungsprofil eines unternehmenseigenen Franchise-Betriebsberaters hat die Wissenschaft bisher kaum Beachtung geschenkt. Daher widmete sich Co-Autor Christopher Ross (B.Sc.) Ende 2014/Anfang 2015 im Rahmen seiner Bachelorarbeit [1] diesem Thema. Teil der Arbeit war auch die Befragung ausgewählter Franchise-Systeme unterschiedlicher Branchen und Größe in Deutschland. Im Folgenden haben wurden die wesentlichen Ergebnisse und Aussagen zu den wichtigsten Themenfeldern zusammengefasst [2]:

Aufgaben und Funktionen eines unternehmenseigenen Franchise-Betriebsberaters

Die befragten Franchise-Systeme waren sich bei der Einordnung des Franchise-Betriebsberaters innerhalb des Systems recht einig: Als Angestellter der Systemzentrale kommt ihm im Allgemeinen die besonders wichtige Aufgabe der Kommunikation zwischen den Systemmitgliedern sowie die Unterstützung der Organe zu. Im Detail werden dem Franchise-Betriebsberater in der Praxis insbesondere die folgenden Aufgaben zugeteilt:

  • Kommunikation zwischen den Systemmitgliedern und Koordination des Know-how-Transfers zwischen Franchise-Geber und Franchise-Partnern
  • Vor-Ort-Beratung/Betreuung der Franchise-Partner („erster Ansprechpartner“ im System)
  • Motivation, Schulung und Weiterentwicklung der Franchise-Partner
  • Führung der Franchise-Partner
  • Betriebswirtschaftliche und administrative Beratung
  • Unterstützung in allen operativen Bereichen und bei der Einhaltung der Systemstandards
  • Überwachung und Optimierung der Systemstandards
  • Durchführung von Unternehmensanalysen, Aufstellung einer Zieldefinition und eines Maßnahmenplans (gemeinsam mit den Franchise-Partnern)
  • Vertretung des Franchise-Systems nach außen

Weil nahezu alle Interviewpartner die Franchise-Betriebsberater als Außendienstmitarbeiter erachten, zählen regelmäßige Besuche bei den Franchise-Partnern vor Ort mit zu den wichtigsten Aufgaben des Beraters. Weiterlesen

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Institut für Markenfranchise 13 Nov 2015

Praxisreihe: Befähigung zum Erfolg (Teil 3/5)

Keine Kommentare Allgemein, Systemsteuerung

>> Hier kommen Sie zum ersten Teil der Praxisreihe.

Die Rolle der Franchise-Betriebsberater

Eine Franchise-Partnerschaft basiert auf dem Prinzip der Arbeitsteilung und lebt von Leistung und Gegenleistung. Der Franchise-Geber ist einerseits rechtlich dazu verpflichtet, den Franchise-Partner mit einem Leistungsangebot zu unterstützen. Denn das Unternehmenskonzept allein ermöglicht dem Franchise-Partner noch keinen Geschäftserfolg. Auf der anderen Seite ist der Franchise-Geber auch auf den unternehmerischen Erfolg und ein konzepttreues Verhalten seines Partners angewiesen. Unterstützende Aktivitäten sollen dem Franchise-Partner daher den Auf- und Ausbau seines Unternehmens ohne lange Vorlaufzeiten und zusätzliche (Entwicklungs-)Kosten ermöglichen und ihm die Organisation und Expansion vereinfachen. Die individuelle Beratung des Partners vor Ort ist dabei ein wesentlicher Teil im „Leistungsprogramm“ des Franchise-Gebers. So bieten über 80 Prozent der Franchise-Systeme in Deutschland ihren Franchise-Partnern eine persönliche Betreuung und Beratung vor Ort an.

Im Aufbaustadium eines Franchise-Systems erfolgt die persönliche Beratung meist noch durch den Franchise-Geber, sprich den Gründer selbst. Dabei kann er als Ideen- und Konzeptgeber direkt aus seinen Erfahrungen schöpfen und seine ersten Franchise-Partner quasi „aus dem Bauch“ heraus kompetent beraten. Mit zunehmendem Systemwachstum wird er für diese Aufgabe jedoch betriebsinterne Berater einstellen (müssen). Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte er sich zwei Kernfragen stellen: Welcher Beratungsansatz führt meine Franchise-Partner zum Erfolg? Welcher Mitarbeitertyp kann die mit der Beraterstelle verbundenen Aufgaben und Zielsetzung am besten erfüllen?

Aufgaben der internen Franchise-Betriebsberatung

Je besser die Zentrale ihre Partner informiert – und umgekehrt –, umso produktiver gestaltet sich die Partnerschaft. Besonders im Hinblick auf den erfolgsrelevanten Wissenstransfer in Franchise-Systemen (vgl. Teil 2 dieser Praxisreihe) hat die Betriebsberatung daher die primäre Aufgabe, Informationen zwischen den Systemmitgliedern auszutauschen.

Anders als bei der Führung eines Filialleiters sind weder der Franchise-Geber noch sein angestellter Betriebsberater gegenüber den Franchise-Partnern weisungsbefugt. Daher spricht man auch von einer „Beratung auf Augenhöhe“. Der Berater kann also nur Empfehlungen aussprechen oder auf die vertraglichen Pflichten hinweisen. Aus diesem Grund kommt es in der Beratung vor allem auf die Motivation der Partner an. Sie müssen von ihrem Berater dazu motiviert (nicht angewiesen) werden, das Gewünschte zu tun. Der Betriebsberater steht in regelmäßigem Kontakt zu den Partnern und fungiert zwischen ihnen und der Zentrale als Bindeglied. In dieser Funktion verantwortet er insbesondere: Weiterlesen

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Institut für Markenfranchise 06 Nov 2015

Praxisreihe: Befähigung zum Erfolg (Teil 2/5)

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>> Hier kommen Sie zum ersten Teil der Praxisreihe.

Wissenstransfer in Franchise-Systemen

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Franchise-Geber und Franchise-Partner ist vor allem das Ergebnis einer guten Systemführung. Kernelement einer guten Systemführung ist wiederum der kontinuierliche und praxisnahe Wissenstransfer zwischen allen Mitgliedern des Systems.

Ein Franchise-Geber muss einerseits über ein ausreichendes und wettbewerbsfähiges Know-how verfügen. Andererseits muss er auch in der Lage sein, dieses Wissen nachhaltig an seine Mitarbeiter und seine Franchise-Partner zu vermitteln. Wie gut das gelingt, zeigt sich schlussendlich am Erfolg seiner Partner.

Sein Wissen generiert der Franchise-Geber durch verschiedene Kanäle. So sammelt er u. a. eigene Erfahrungen im Pilotbetrieb bzw. im eigenen Filialsystem oder kann am Markt verfügbares Wissen einkaufen und auf sein System adaptieren. Zudem profitiert der Franchise-Geber aus der Summe der Erfahrungen seiner Franchise-Partner, die ihm regelmäßig Feedback geben und ihn immer wieder mit neuen Fragestellungen fordern. Mit der wachsenden Erfahrung am Markt wird das vorhandene Wissen rund um den erfolgreichen Auf- und Ausbau eines lokalen Unternehmens so kontinuierlich ergänzt. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund sollte eine gute Franchise-Partnerschaft durch gegenseitigen Austausch und Dialog gekennzeichnet sein. Denn in Franchise-Systemen spielt der Erfahrungsaustausch zwischen Franchise-Zentrale und Franchise-Partnern eine wichtige Rolle. Der Wissenstransfer sichert die Weiterentwicklung und das Innovationspotenzial und trägt damit zur Wettbewerbs- und Expansionsfähigkeit von Franchise-Systemen bei.

Praxisbewährtes Wissen zu erlangen, kostet den Franchise-Geber viel Zeit und Geld. Umso wichtiger ist es, auch die Vermittlung dieses Wissens sicherzustellen. Zudem muss das Wissen von den Franchise-Partnern angenommen und in deren Betrieben richtig angewendet werden. Dazu braucht es vor allem den richtigen Kommunikations-Mix, der sich wie folgt untergliedern lässt: Weiterlesen

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Institut für Markenfranchise 30 Okt 2015

Praxisreihe: Befähigung zum Erfolg (Teil 1/5)

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Mit Franchise expandieren

Im Franchise geht es vor allem um eins: eine effektive und schnelle Expansion! Eine klare Aufgabenteilung zwischen Franchise-Geber und Franchise-Partner soll dabei die Eroberung des Marktes vereinfachen. Während der Franchise-Geber ein erprobtes Unternehmenskonzept, einen leichteren Zugang zu den Beschaffungs-, Finanz- und Absatzmärkten sowie expansionsorientierte, unterstützende Dienstleistungen für den Franchise-Partner mit einbringt, investiert der Franchise-Partner vor allem Kapital, Arbeitskraft und seinen Führungs- sowie Expansionswillen.

Franchise-Systeme können immer dann nachhaltig wachsen, wenn es den Franchise-Gebern gelingt, ihre Franchise-Partner in die Lage zu versetzen, ihre Märkte aktiv zu erschließen, mit den Marken- und Systemstandards sorgsam und partnerschaftlich umzugehen und aus einer stabilen Ertragssituation heraus weiter zu expandieren. Mit einer steigenden Anzahl an Standorten wird die zunächst lokale Marke so später zu einer nationalen Marke aufgebaut. Ziel eines jeden Franchise-Gebers sollte es daher sein, die Franchise-Partner immer wieder aufs Neue in die Lage zu versetzen, ihre Marktbearbeitung zu optimieren und mit ihren regionalen Unternehmen weiter zu wachsen.

Qualifizierung der Franchise-Partner

Das Wissen und die Fähigkeiten von Mitarbeitern sind heute entscheidende Wettbewerbsfaktoren für Unternehmen. In der Franchise-Wirtschaft ist das nicht anders. Ganz im Gegenteil – Franchise-Geber stehen vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssen sowohl die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter in der Franchise-Zentrale als auch die der Franchise-Partner erkennen, erhalten und weiterentwickeln. Zudem müssen die Franchise-Partner in die Lage versetzt werden, ihr Wissen an ihre eigenen Mitarbeiter weiterzugeben.

Das „Wissenspaket“, das viele Franchise-Geber ihren Franchise-Partnern bieten, ist umfangreich: Es reicht von der Bereitstellung eines Franchise-Handbuchs über die Kommunikation via System-Wiki und/oder Intranet, einem (meist kostengünstigen) Seminarangebot bis hin zur individuellen Betriebsberatung.

Doch der Aus- und Fortbildung der Betriebsberater und der Mitarbeiter in der Franchise-Zentrale wird mitunter zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Und genau hier lassen Franchise-Systeme erhebliche Potenziale aus. Als Botschafter des Franchise-Systems, der Marke und des Franchise-Gebers müssen gerade die Mitarbeiter in der Zentrale kompetent hinter den Zielen sowie dem Know-how und Do-how des Systems stehen. Insbesondere die Betriebsberater sollten nicht nur mit dem Konzept an sich vertraut sein. Sie sollten darüber hinaus auch in der Beratung der Franchise-Partner wissen, worauf es ankommt. Schließlich agieren sie als wichtige Schnittstelle zwischen Geber und Partnern und können durch ihren „direkten Draht“ zu beiden Parteien einen entscheidenden Einfluss auf den Wissenstransfer nehmen.

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Institut für Markenfranchise 30 Okt 2015

Praxisreihe: Befähigung zum Erfolg

Keine Kommentare Allgemein, Systemaufbau, Systemsteuerung

Worauf es bei der Beratung von Franchise-Partnern ankommt

Rund 80 Prozent der Franchise-Systeme in Deutschland unterstützen ihre Franchise-Partner im Auf- und Ausbau ihrer Unternehmen mittels einer persönlichen Betriebsberatung. Im Rahmen des Wissenstransfers in Franchise-Systemen, der erfolgreichen Entwicklung der Partnerunternehmen und damit der gesamten Unternehmensexpansion kommt der systemeigenen Betriebsberatung eine zentrale Rolle zu.

Doch das ist die eine Seite der Medaille. Ein Blick auf die andere Seite zeigt, dass dieses Thema bisher nur unzureichend Beachtung gefunden hat. Auch Co-Autor Christopher Ross, der sich im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit diesem Thema beschäftigte, stieß bei seiner Recherche auf wenig Anhaltspunkte zu diesem Thema. In Kooperation mit der Peckert Gruppe (Bonn) hat er daher auch mittels einer qualitativen Befragung von Franchise-Gebern Kriterien einer erfolgreichen Franchise-Betriebsberatung zusammengetragen. Daraus entstanden ist die vorliegende fünfteilige Praxisreihe mit dem Titel: „Befähigung zum Erfolg: Worauf es bei der Beratung von Franchise-Partnern ankommt.“

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Zentrale Fragestellungen

Welche Faktoren tragen zum erfolgsrelevanten Wissenstransfer in Franchise-Systemen bei? Auf welchem Beratungsansatz basiert die systemeigene Betriebsberatung? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten muss ein unternehmenseigener Franchise-Betriebsberater mitbringen und welche Anforderungen werden an ihn gestellt? Wie sieht das konkrete Anforderungsprofil eines Beraters aus? Auf diese und weitere Fragen werden wir im Folgenden detailliert eingehen.

Nach dem wir im ersten Schritt in die Thematik eingeführt haben, gehen wir im zweiten Schritt der Frage nach, wie ein notwendiger und erfolgsrelevanter Wissenstransfer innerhalb eines Franchise-Systems aussehen sollte und leiten daraus den Bedarf des Franchise-Systems an die Franchise-Partnerberatung ab. Welche konkreten Anforderungen sich aus der Sicht von Franchise-Gebern ergeben und wie diese in der Praxis damit umgehen, zeigen wir anschließend anhand der Ergebnisse einer empirischen Studie, die im Rahmen der o. g. Bachelorarbeit durchgeführt wurde.

Im fünften und letzten Teil unserer Reihe werden wir uns intensiv mit dem Anforderungsprofil eines Franchise-Betriebsberaters auseinandersetzen. Dabei geht es auch um die Frage, inwiefern ein solches Profils systemübergreifend vereinheitlicht werden kann. Schließlich werden die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis geführt: Worauf sollten Franchise-Geber bei der Auswahl ihrer Betriebsberater achten? Mit welchem bedarfsorientierten Aus- und Fortbildungsprogramm können sie diese als Botschafter des Franchise-Systems, der Marke und des Franchise-Gebers optimal im Sinne der angestrebten Expansion einsetzen?

Ihre Erfahrungen aus der Praxis

Wir freuen uns über Ihr Interesse und wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre. Selbstverständlich kann eine solche Praxisreihe wie auch eine Bachelorarbeit immer nur einen ersten Ansatz bieten, wie eine Betriebsberatung in Franchise-Systemen weiter systematisiert werden kann. Es wird also darauf ankommen, das Thema künftig weiterzuentwickeln. Dafür freuen wir uns auf Ihre Erfahrungen, Anregungen und Kommentare – schreiben Sie uns an info@peckert.de.

Felix Peckert, Ina Rogalsky

>> Hier kommen Sie direkt zum ersten Teil der Praxisreihe.

>> Download Praxisreihe (Teil 1 bis 5)
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Felix Peckert 10 Sep 2015

Premium-Burger-Konzepte: Mit Franchise expandieren

Keine Kommentare Allgemein, Partnerakquisition, Systemaufbau

Premium-Burger gehören derzeit zu den Rennern im gastronomischen Angebot. Ob Hans im Glück, Burgerlich, Gutburgerlich, Holy Burger oder Schiller Burger – vielerorts sprießen die trendigen Läden geradezu wie Pilze aus dem Boden. Mit einem hohen Qualitätsanspruch an das Produkt und innovativen Ladenbaukonzepten wollen sie den angestammten Markt der Fastfood-Riesen McDonald’s und Burger King kräftig durcheinander wirbeln. Kein Wunder also: Während die Gäste ihren Hunger stillen, dürstet es den jungen Unternehmern danach, ihre lokalen Erfolge auch andernorts zu wiederholen. Sie schreiten zur Expansion voran und beschäftigen sich dafür immer häufiger mit Franchise.

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Mich persönlich erinnert die Entwicklung stark an den Pizza-Markt vor 25 Jahren, als Joey’s Pizza noch in den Kinderschuhen steckte und antrat, das Pizza-Delivery-Geschäft in Deutschland auf ein neues Niveau zu heben. Damals herrschte eine ähnliche Aufbruchsstimmung am Markt. Und wenngleich heutzutage sicherlich nicht alle Edel-Burger-Konzepte die erforderliche Stärke und Unterscheidbarkeit mitbringen, um an die großen Erfolge der Systemgastronomie anzuschließen – zu spät ist es sicherlich (noch) nicht. Der Trend des Außer-Haus-Essens soll weiter zunehmen.

Die Frage lautet also: Wie kann es der heutigen Burger-Generation gelingen, ihre Unternehmen zu bundesweiter oder gar weltweiter Bedeutung zu führen? Worauf sollten sie bei der Expansion mit Franchise achten? An welchen Stellen drohen Fallstricke? Welches Vorgehen hat sich bewährt?

Zeichen auf Wachstum

Zunächst einmal ist es wichtig, zu prüfen, ob das Restaurant-Konzept bereits so weit entwickelt ist, dass auch Dritte (also die Franchise-Partner) damit in einer anderen Stadt erfolgreich sein können. Erst wenn diese Voraussetzung gegeben ist, macht es tatsächlich Sinn den Aufbau eines Franchise-Systems im Detail konkret anzugehen.

Denn Franchise sollte nicht als ein Regelmechanismus verstanden werden, sondern als Expansionsmechanismus. Franchise soll einem Unternehmen schlichtweg zu mehr Wachstum verhelfen. Einen funktionierenden und profitablen Betriebstyp vorausgesetzt, sollte sich ein Franchise-Geber daher auch frühzeitig auf die Gewinnung von Franchise-Partnern, aber auch von geeigneten Standorten fokussieren. Ohne Partner und ohne Standorte kann eine Expansion nicht gelingen. Die weitere Standardisierung und Dokumentation von Prozessen können dann später nach Bedarf nachgezogen werden.

Expansion mit System

Die Expansion selbst sollte jedoch keineswegs dem Zufall überlassen werden. Die Erfahrung zeigt, dass es sich lohnt, bereits zu Beginn ein detailliertes Expansionskonzept zu entwickeln. Gerade in der Systemgastronomie kann dieses entscheidend dafür sein, ob es gelingt, sich auf Dauer gegen den Wettbewerb durchzusetzen.

Aus einem solchen Expansionskonzept geht beispielsweise hervor, inwiefern die Franchise-Partner das Recht und die Pflicht erhalten, ein eigenes Filialnetz aufzubauen. Aus meiner Sicht ein überaus wichtiger Aspekt, damit Marktplätze möglichst schnell durchdrungen werden können! Warum es also einen profitablen Betriebstyp braucht, aus dem Franchise-Partner seine Investitionsstärke ziehen kann, ist spätestens an dieser Stelle klar.

Ein weiterer Punkt, der frühzeitig präzise durchdacht werden sollte, betrifft das Thema Gebiets- bzw. Expansionsschutz. Meine klare Empfehlung: Gewähren Sie Ihren Franchise-Partnern statt eines Gebietsschutzes einen Expansionsschutz. Sofern die Partner ihren regionalen Markt selbst bearbeiten, verzichtet der Franchise-Geber darauf, in eben genau diesen Markt selbst einzutreten. Aber eben nur dann!

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 Franchise-Verträge müssen passen

Neben dem Expansionskonzept ist die Erstellung eines Vertragskonzepts ein wichtiger und häufig unterschätzter Meilenstein im Systemaufbau. Gerade in der Systemgastronomie werden durchsetzungsstarke, präzise und lückenfreie Franchise-Verträge benötigt. Also ab zum Anwalt, der wird schon einen Mustervertrag in der Schublade haben? Nein! Franchise-Verträge müssen immer auf die individuellen Bedürfnisse eines Franchise-Systems zugeschnitten sein. Sonst verfehlen sie schnell das Ziel, dass Franchise-Geber wie auch Franchise-Partner in der Lage sind, die beiderseitig gewollten Umsätze, Gewinne und Firmenwerte zu erreichen.

Damit also ein Rechtsanwalt einen Franchise-Vertrag erstellen und pflegen kann, benötigt dieser ein konzeptionelles und praktisch perfekt durchdachtes Briefing: das Vertragskonzept. Für die Erstellung eines Vertragskonzepts wie auch des Franchise-Vertrages sollten sich zukünftige Franchise-Geber immer nur an Spezialisten wenden! Schließlich würde doch auch niemand mit einem gebrochenen Arm zum Augenarzt gehen…

Ressourcen für den Systemaufbau

Wie lange es für den Aufbau eines Franchise-Systems braucht, hängt natürlich stark von den individuellen Anforderungen und Ressourcen ab. Nicht nur Kapital ist erforderlich. Gefragt ist auch eine Menge an Manpower, um einerseits einen soliden Systemaufbau zu gewährleisten und andererseits die eigenen Filialen weiterhin erfolgreich zu führen. Als Faustformel lässt sich sagen: Die grundlegende Entwicklung eines Franchise-Systems in der Systemgastronomie dauert im Durchschnitt rund drei Monate. Weitere drei bis neun Monate nimmt in der Regel die Gewinnung des ersten Franchise-Partners in Anspruch.

Wichtige Weichen für nachhaltiges Wachstum

Manchen Unternehmern mag diese Entwicklungszeit auf den ersten Blick lang erscheinen. Wer mit seinem Burger-Konzept bereits lokal oder regional erfolgreich ist und sich einmal zur Expansion entschlossen hat, will verständlicherweise keine weitere Zeit verlieren. Damit Burger-Konzepte sich aber tatsächlich so, wie es auch im Falle der Pizza gelang, dauerhaft als funktionierende Franchise-Systeme etablieren können, ist es wichtig, gerade zu Beginn der strategischen und konzeptionellen Systementwicklung den erforderlichen Raum zu schenken. Andernfalls könnten schnell wichtige Aspekte vergessen oder ausgelassen werden, die später eine erfolgreiche und nachhaltige Expansion behindern.

 

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Fotonachweis: © elfivetrov – Fotolia.com

 

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