Seit Jahren frage ich mich, was einen zufriedenen Franchise-Partner aus Sicht des Franchise-Systems eigentlich ausmacht. Verdient er einfach nur viel Geld, hat er einen besonders tollen Job, erfährt er in seinem Umfeld eine hohe Anerkennung oder macht es ihn besonders stolz, dass er Teil einer Marke ist (die meist gar nicht so viele Menschen kennen)? Mein Fazit ist ernüchternd: Für die Steuerung und die Einordnung eines Franchise-Systems ist die „Partnerzufriedenheit“ nur eines von vielen Kriterien, um die Qualität eines Franchise-Systems zu messen. Ich habe mich vor 15 Jahren, als ich damals die Diskussion um die Partnerzufriedenheit angestoßen habe, in ihrer Bedeutung vertan. Weiterlesen
Archiv für Systemsteuerung
Vorzeitige Kündigung von Franchiseverträgen
Es ist mal an der Zeit, dass wir uns an dieser Stelle mit der Kündigung von Franchiseverträgen befassen. Franchiseverträge werden im Regelfall für eine feste Vertragslaufzeit abgeschlossen. Während dieser Laufzeit ist die ordentliche Kündigung nicht möglich. Der Umstand, dass Franchiseverträge für längere Zeiträume fest abgeschlossen werden, hat vor allem mit dem Schutz der Franchisenehmer zu tun. Der Franchisevertrag bildet die Grundlage für die Investition des Franchisenehmers und berechtigt ihn, sein Unternehmen als Systembetrieb zu führen. Durch einen vorzeitigen Wegfall des Franchisevertrages könnte die Investition gefährdet werden. Selbstverständlich hat auch der Franchisegeber Interesse an einer langfristigen Vertragsbeziehung. Auch der Franchisegeber investiert in jeden einzelnen Franchisenehmer, insbesondere in Schulungen, Training und Unterstützung bei dem Aufbau des Systembetriebes. Auch für den Franchisegeber muss sich die Vertragsbeziehung also längerfristig amortisieren. Daran ändert häufig auch die vereinbarte Eintrittsgebühr nichts, weil die Anfangsleistungen des Franchisegebers in vielen Systemen damit nur teilweise bezahlt werden. Weiterlesen
Kulturelle Unterschiede und internationale Systemexpansion (Teil 3)
Wenn es um den Abschluss eines internationalen (d.h. grenzüberschreitenden) Franchise-Vertrages oder Masterfranchise-Vertrages geht, steht jeder Franchise-Geber vor der Frage, welcher Rechtsordnung der Vertrag unterworfen werden sollte. Das hat übrigens nichts mit der Sprache zu tun, in welcher der Vertrag abgefasst ist. Für die Rechtswahl beim Franchising gilt folgende Faustformel: Wenn unmittelbar mit den Franchise-Nehmern in dem Zielland einzelne Franchise-Verträge abgeschlossen werden sollen, ist es geboten, das Recht des Ziellandes zu vereinbaren. Andernfalls würde die Expansion erheblich erschwert. Umgekehrt sollten natürlich angehende Franchise-Nehmer darauf achten, wie der Franchise-Vertrag diese Frage regelt.
Die größten Risiken liegen bei den rechtlichen Rahmenbedingungen für das Geschäftskonzept. Wenn das Franchisekonzept in der geplanten Form in dem Zielland wegen gesetzlicher Verbote nicht eingesetzt werden kann, ist das gesamte Vorhaben gefährdet. Das kann beispielsweise vorkommen, wenn das betreffende Berufsbild in dem Zielland einer staatlichen Regulierung unterliegt. Fälle dieser Art waren in jüngster Zeit im Zusammenhang mit Apotheken- und Anwalts-Franchisesystemen zu beobachten. Wer sich als Gründer für ein ausländisches Franchise-System interessiert, sollte sich deshalb erkundigen, ob diese Fragen sorgfältig abgeklärt sind.
Kulturelle Unterschiede und internationale Systemexpansion (Teil 2)
Besondere Gefahren bestehen bei der internationalen Expansion dann, wenn ein Franchise-Geber wenig Kenntnisse über das Zielland und dessen Markt hat. Dabei ist es sogar noch als positiv zu bewerten, wenn eine vorurteilsbedingte Vorsicht herrscht. Übertriebene Vorsicht ist immerhin besser als reine Gedankenlosigkeit. Ein US-amerikanischer Unternehmer hat uns wörtlich gesagt, Europa sei für ihn „Voodoo“. Er hatte diffuse Angst vor einer Expansion nach Deutschland. Diese Vorurteile kennen wir auch umgekehrt: Manche deutsche Unternehmer, die Geschäfte in den USA machen, haben unberechtigte Angst davor, vor einem US-amerikanischen Gericht verklagt zu werden. Hört man nicht immer wieder vor Verbraucherklagen, die für das beklagte Unternehmen mit astronomischen Schadenersatzzahlungen enden? Weiterlesen
Wie moderne Franchise-Systeme ihr Werbebudget bestimmen
Immer mehr Franchise-Systeme setzen auf Markenfranchise. Wie keine andere Franchise-Systematik fördert Markenfranchise die Expansion des Systems als Gesamtes und des Franchise-Partners als „Unternehmer vor Ort“. Eine zentrale Frage wird immer häufiger gestellt: Wie hoch sollte das richtige Werbebudget für ein Franchise-System sein? In der Praxis ermitteln die einen ihr Budget über alle Systeme hinweg, die anderen über die Unternehmen in ihrer Branche. Wieder andere ersinnen Zahlen zwischen 0,5 bis 7,5 Prozent. Egal, für welche dieser Varianten Sie sich entscheiden – Sie wird Ihnen keine zufriedenstellende Antwort bringen und Ihnen somit auch nicht helfen, das für Sie richtige Werbebudget zu bestimmen. Weiterlesen
Kulturelle Unterschiede und internationale Systemexpansion (Teil 1)
Jedes Franchisesysteme soll expandieren. Darum geht es. Fast alle Franchisesystem sind dabei prinzipiell auf internationales Wachstum ausgelegt. Die damit verbundenen Chancen sind enorm. Allerdings können sich aus den kulturellen Unterschieden auch Probleme ergeben. Das Bewusstsein für die Unterschiede hilft, Schwierigkeiten zu vermeiden.
Wenn ein Franchise-Geber aus Land A und ein Franchise-Nehmer aus Land B miteinander ins Geschäft kommen, besteht die größte Gefahr für den Erfolg ihrer Zusammenarbeit in den versteckten Missverständnissen. Jeder glaubt, er kenne die Vorstellungen und Erwartungen seines Geschäftspartners. Tatsächlich reden aber beide aneinander vorbei. Leben wir nicht im Zeitalter der Globalisierung? Gibt es nicht längst eine einheitliche Herangehensweise an eine internationale Kooperation in den Industrienationen? Weit gefehlt. Weiterlesen
Eine Erfolgsgarantie gibt es nie – wie sich Geber und Partner dennoch vor Misserfolg schützen können
Kein Franchise-Geber und kein Franchise-System kann Erfolg garantieren. Das persönliche Scheitern eines Franchise-Partners kann dennoch vermieden werden. Interessanterweise sind es aber oftmals gerade die Franchise-Partner, die sich nicht helfen lassen. Sie wollen einfach nicht loslassen – koste es, was es wolle! Weiterlesen
Controlling: So behalten Sie die Systemsteuerung im Griff
Performance-Management
Performance- oder Leistungs-Management wird als systematischer, an der Unternehmensstrategie ausgerichteter Prozess verstanden, der die Summe aller im Unternehmen erzielten Leistungen im Soll-Ist Vergleich gegenüberstellt – und somit Transparenz hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit herstellt.
Gerade in Franchisesystemen ergibt sich ein großes Steigerungspotential durch das Steuern und Überwachen der wichtigsten Performance-Faktoren – wie Produktivitäts-, Prozess-, Qualitäts– und Kostenfaktoren. Weiterlesen
Wo liegt der Break-Even in der Organisation und Struktur einer Franchise-Systemzentrale?
Wie oft wurden in der Zentrale schon Dinge neu erfunden, weil etwas nicht ausreichend dokumentiert wurde? Oder diese Dokumentation nicht gefunden wurde? Welche wichtigen Informationen über Franchise-Partner, Systemorganisation, Expansion gingen verloren und mussten sich neu erarbeitet werden – aus dem gleichen Grund? Gab es schon unzufriedene Partner, weil Anfragen nicht bearbeitet oder mehrfach gestellt wurden? Sind Partner unnötig in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, weil man nicht ausreichend Informationen besaß?
Fairness und Franchising
Nicht allein beim Sport gilt Fairness als das oberste Prinzip. Auch in dem Verhältnis zwischen Franchise-Geber und Franchise-Nehmer spielt Fairness eine große Rolle. Die Systempartner sind gut beraten, wenn sie dieses Gebot beachten.
Wirtschaftsleben und Fairness – diese Begriffe werden heute vielfach als Gegensatzpaar verstanden. Ein Großteil der Unternehmen hat auch tatsächlich keine Skrupel, Interessen erforderlichenfalls mit unlauteren oder rechtswidrigen Methoden durchzusetzen. Oft fehlt dabei sogar das Unrechtsbewusstsein. Ob das im allgemeinen Wirtschaftsleben wirklich jemals anders gewesen ist, darf mit Recht bezweifelt werden. Allerdings verklärt sich oft der Blick von Unternehmern, wenn von den „Hanseatischen Kaufleuten“ erzählt wird, die angeblich so ehrenhaft waren, dass ein Handschlag als Sicherheit genügte. Weiterlesen