Christina Westerhorstmann 03 Aug 2012

Mehr Transparenz in der Kommunikation

Keine Kommentare Allgemein, Kommunikation, Partnerakquisition

Wer Franchise-Systeme (aus einer Branche) miteinander vergleichen oder sich aber einen Eindruck von der Marktbedeutung und der Größe insgesamt verschaffen möchte, kommt nicht umhin, sich mit der Zahlenwelt auseinanderzusetzen. Umsatz, Anzahl der Betriebe und Franchise-Partner werden am häufigsten als Bemessungsgröße und Bewertungskriterien herangezogen. Doch nicht alle Franchise-Systeme können diese Zahlen per Knopfdruck liefern – dabei steigen die Anforderungen an eine hohe Transparenz der Unternehmen.

Auch Medien und Verbände bedienen sich häufig dieser Kennzahlen, die in Rankings, Branchenübersichten oder Unternehmensporträts verwendet werden. Im Laufe eines Jahres kommt da so manch ein Fragebogen zusammen, der für die Statistik oder Unternehmensdarstellung ausgefüllt werden will. Wer dies häufiger schon einmal gemacht hat, weiß, dass die Fragestellungen teilweise viel Interpretationsspielraum bei der Zahlenangabe lassen, Ist bei der Umsatzangabe brutto oder netto gemeint? Nur wenn wirklich klar ist, welche Angabe gefragt ist, kann später auch eine solide Auswertung und Vergleichbarkeit der Systeme gewährleistet werden.

Doch auch die Franchise-Systeme selbst stehen hier in der Pflicht. Einigen Systemen fällt es noch immer schwer, simple Angaben wie die Anzahl der Standorte und der Franchise-Partner für ein bestimmtes Jahr auf Knopfdruck zu liefern. Wer schon mal im Internet nach Zahlenangaben zu einem System gesucht hat, wird erstaunlich viele unterschiedliche Angaben für ein und das dasselbe Jahr finden. Jeder Franchise-Geber sollte hier jedoch seine Zahlen und Statistiken im Griff haben und dafür sorgen, dass eine einheitliche Kommunikation nach außen erfolgt. In Zeiten, in denen von Unternehmen ein immer höheres Maß an Transparenz und Offenheit erwartet wird, sollte dies eine Pflichtübung sein. Ein Franchise-Geber kann so gegenüber Franchise-Interessenten, aber auch seinen Mitarbeitern, Lieferanten und den Medien, Vertrauen aufbauen und seine Seriosität positiv herausstellen.

Franchise-Kompetenz herausstellen

Häufig wird hier zudem nicht zwischen eigenen Filialen und franchise-geführten Standorten unterschieden. Warum eigentlich nicht? Dem Interessenten bringen diese Angaben wertvolle Informationen über das System und die Leistungsfähigkeit der Zentrale. Ein Unternehmen mit 80 Prozent Franchise-Anteil ist anders aufgestellt und hat andere Herausforderungen in der Systemführung als ein Unternehmen gleicher Größe, bei dem rund 20 Prozent der Standorte von Franchise-Partnern geführt werden. Selbstverständlich lassen diese Angaben keinerlei Rückschlüsse auf die Qualität eines Systems zu. Wohl aber lässt sich eine Franchise-Kompetenz ablesen und welchen Stellenwert Franchise-Partner möglicherweise in dem Unternehmen genießen.

Noch mehr Ungenauigkeiten schleichen sich bei der Zählung der Franchise-Partner ein. Auch diese Angabe verrät – gerade im Zusammenspiel mit der Anzahl der Franchise-Standorte – viel über das System. Ab wann ist aber ein neuer Franchise-Partner überhaupt ein Franchise-Partner? Wenn er den Vertrag unterschrieben hat? Oder wenn er mit seinem Unternehmen auch tatsächlich am Markt agiert und seinen ersten Betrieb eröffnet hat? Und wie setzt sich die Anzahl der Franchise-Partner zusammen? Werden hier einheitlich die Anzahl der Franchise-Verträge gezählt oder die Anzahl der Personen, die im Vertrag stehen? Zählt der eine so und der andere so, wird mit unterschiedlichem Maß gemessen.

Deutschland heißt nicht D/A/CH

Auch bei geografisch genau eingeschränkten Angaben nehmen es manche Franchise-Systeme nicht immer so genau. Deutschland heißt Deutschland und nicht Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg. Steckt die Expansion im Ausland noch in den Kinderschuhen, mag dies nicht weiter auffallen – im Branchenvergleich kann das aber einen großen Unterschied machen. Bei großen Franchise-Systemen wie McDonald’s oder Subway mit weltweit über 35.000 Betrieben wäre so eine Vermischung wohl kaum vorstellbar. Gefragt ist ein ehrlicher und offener Umgang mit der jeweiligen Systementwicklung. Nicht selten zeigt die Erfahrung, dass sich mit zunehmender Marktbedeutung und Größe falsche oder zu große Zahlenangaben nicht mehr so ohne Weiteres korrigieren lassen. Fehler schleichen sich in der Statistik ein, die vor allem Jahresvergleiche erschweren.

Manche Franchise-Systeme zeigen jedoch, wie es gehen kann: Sie verfügen über eine gepflegte Datenbank, aus der die Kennzahlen und die Grundlagen der Berechnungen für jeden Mitarbeiter problemlos „gezogen“ und damit einheitlich und ohne Widersprüche kommuniziert werden können.

Tags: , , ,
Teilen
Ihren XING-Kontakten zeigen
Christina Westerhorstmann
Related Posts
Keine Rückmeldung zu “Mehr Transparenz in der Kommunikation”

Hinterlasse ein Kommentar