Wie Franchise-Geber ihren Partnern einen echten Mehrwert bieten können
Die Partnertagung ist eines der wichtigsten Kommunikations- und Motivationsinstrumente des Franchise-Gebers. Sie bietet eine geeignete Plattform, um Entscheidungsprozesse der Zentrale transparent zu gestalten, die Umsetzung und Einhaltung von Systemstandards zu motivieren sowie einen zusätzlichen Informationsbedarf zu identifizieren. Rund 80 Prozent* aller Franchise-Systeme in Deutschland geben an, dass sie ihren Franchise-Partnern regelmäßige Partnertagungen anbieten. In der Praxis zeigen sich allerdings beachtliche (Qualitäts-)Unterschiede. Woran genau man diese Unterschiede ausmachen kann, hängt vor allem davon ab, welche Anforderungen an eine Partner-Jahrestagung gestellt werden.
Klare Zielsetzung als Voraussetzung für eine erfolgreiche Jahrestagung
Jeder Franchise-Geber sollte vor Planungsbeginn vor allem drei Fragen beantworten:
- Welche Ziele sollen mit der Jahrestagung erreicht werden?
- Welche Ressourcen (insb. Budget und Manpower) stehen zur Verfügung?
- Wie ist die Erwartungshaltung der Franchise-Partner?
Nur wer die Antworten auf diese Fragen kennt, kann das richtige Tagungskonzept daraus ableiten und Ideen kreieren, die Franchise-Partner nachhaltig begeistern und für das weitere Wachstum motivieren.
Tipps, wie Sie Ihre Partner-Jahrestagung noch erfolgreicher gestalten können
Nachfolgend finden Sie die vier häufigsten Ziele und einige Anregungen, die Ihre Partnertagung zum gelungenen Ereignis werden lassen:
Ziel 1: Partnermotivation
Die aktive Ausschöpfung des lokalen Marktes liegt ganz in der Hand des Franchise-Partners. Dabei ist der Franchise-Geber auf die Motivation des Franchise-Partners angewiesen, die Marktbearbeitung voranzutreiben und sein Unternehmen mit „Biss“ auf- und auszubauen. Die Motivation der Franchise-Partner zu steigern ist daher eines der wichtigsten Ziele für Franchise-Geber, nicht nur im Rahmen der Partnertagung. Denn: eine hohe Motivation steigert die Leistungsbereitschaft der Partner und deren Expansionswillen am Markt.
Tipp: Wählen Sie die Tagungsordnungspunkte so aus, dass sie die Motivation der Teilnehmer fördern und lassen Sie das Ziel während des gesamten Planungsprozesses nicht aus den Augen. Ein attraktives Tagungs- und Rahmenprogramm ist dabei genauso wichtig wie eine rundum gelungene Organisation. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Partnertagung vom Eröffnungsempfang bis hin zum krönenden Gala-Abend bei Ihren Partnern positiv in Erinnerung bleibt! Erfolge feiern lautet dabei die Devise. Die Auszeichnung von Franchise-Partnern für besondere Leistungen kann daher zusätzlich ein starker Motivationsfaktor sein. (Lesen Sie hierzu auch über die jüngste Partnertagung von Morgengold Frühstücksdienste.)
Ziel 2: Informationsaustausch
Die Partnertagung ist ein sinnvolles und wichtiges Instrument, um die Franchise-Partner über aktuelle Erfolge und Unternehmensentwicklungen sowie über Ziele und Strategien für die nächsten Jahre zu informieren. So können durch den regelmäßigen und intensiven Austausch Entscheidungsprozesse seitens der Zentrale transparent gestaltet werden.
Tipp: Wo viele Menschen sind, da sind auch viele Meinungen. Beschränken Sie sich im Rahmen der Jahrestagung daher auf die wirklich wichtigen und interessanten Informationen und halten Sie diese kurz und knackig. Planen Sie stattdessen ausreichend Zeit für mögliche Diskussionen ein, die aus dem Interesse der Partner resultieren. Wichtig ist, dass der Referent in der Lage sein sollte die Diskussion zu „lenken“, d.h. sie auf der einen Seite zu entfachen, bei Bedarf aber auch geschickt zu beenden.
Ziel 3: Erfahrungsaustausch
Der regelmäßige Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der Partner untereinander sind eine der wesentlichen Vorteile, die eine Franchise-Partnerschaft für Unternehmer mit sich bringt. Daher sollte dieser Aspekt auch im Fokus einer Jahrestagung stehen. Wer sich als Franchise-Geber dabei selbst die Zeit für persönliche Gespräche nimmt, wird erfahren, was die Partner aus der Praxis berichten, ob sie zufrieden sind oder was sie im System stört.
Tipp: Fördern Sie den Erfahrungsaustausch und planen Sie ausreichend Zeit für Fragen und individuelle Gespräche ein. Ein zu straffes Programm ist dafür kontraproduktiv! Sorgen Sie lieber für mehr Interaktivität und eine ausgelassene Stimmung.
Ziel 4: Wissensvermittlung
Die Aus- und Fortbildung der Franchise-Partner gehört zu den Kernleistungen eines Franchise-Gebers und nimmt daher häufig auch im Rahmen der Jahrestagung eine Schlüsselrolle ein. Je größer jedoch ein Franchise-System wird, umso schwieriger wird es, alle Partner „unter einen Hut“ zu bekommen. Mit der zunehmenden Erfahrung der Franchise-Partner am Markt ändern sich in der Regel auch ihre Bedürfnisse, insbesondere im Hinblick auf unternehmerische Aspekte. So haben die jungen Franchise-Partner meist andere Herausforderungen zu meistern als die erfahreneren.
Tipp: Wer allen Franchise-Partnern mit der Jahrestagung einen Mehrwert bieten will, sollte die Themenschwerpunkte so wählen, dass alle Partner davon profitieren können. Langatmige und mahnende Vorträge sind hier fehl am Platz. Moderierte Arbeitsgruppen mit einer eher homogenen Partnerstruktur ermöglichen einen interessanten Erfahrungsaustausch „auf Augenhöhe“ und die richtigen Impulse für weiteres Wachstum.
Franchise-Partner zur Teilnahme motivieren
Auch eine perfekt konzipierte und durchgeplante Jahrestagung nützt wenig, wenn die Franchise-Partner fernbleiben. Und nicht selten verzeichnen Franchise-Geber schlechte Teilnahmequoten an ihren Jahrestagungen. Eines ist allerdings sicher: Eine vertragliche Verpflichtung wird dieses Problem nicht lösen!
Wer sich für eine Franchise-Partnerschaft entscheidet, entscheidet sich in der Regel auch bewusst dafür, Teil eines Netzwerkes zu sein. Eine Teilnahme an der Jahrestagung sollte für Franchise-Partner daher ein Selbstverständnis sein. Geringe Teilnahmequoten deuten entweder darauf hin, dass die Partner mit der Systemperformance im Allgemeinen nicht zufrieden sind oder die Jahrestagungen nicht attraktiv genug gestaltet werden – sei es, weil der Aus- und Fortbildungscharakter fehlt oder aber der nötige Spaßfaktor. Neben einer unprofessionellen Organisation kann zu guter Letzt auch eine schlechte Kommunikation für geringe Teilnehmerzahlen verantwortlich sein. So ist eine frühzeitige und motivierende Kommunikation im Vorfeld der Tagung genauso entscheidend wie eine gute Nachberichterstattung Lust auf das nächste Treffen machen kann!
*Quelle: Institut für Markenfranchise 2014
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ERFA, Jahrestagung, Kommunikation, Motivation, Partnertagung, Systemführung